Da uns jetzt neben der Bundestagswahl vermutlich eine spannende kommunalpolitische Zeit ins Haus steht, ist es Zeit für ein paar spannende Fragen. Zum Beispiel zu dem Gedanken wem eigentlich die Stadt Hammelburg gehört und was ein Bürgerantrag zum Bürgerantrag macht.
Warum stelle ich mir in diesem Zusammenhang eigentlich diese Frage? Als ich am Wochenende die Samstagsausgabe der Main-Post aufgeschlagen habe, hatte ich ein kleines Déjà-vu. Schon vor sechs Jahren hat an dieser Stelle eine Homestory über einen Stadtbekannten Investor, Stadtrat, Kreisrat und in die CSU gut vernetzten Bauunternehmers einen großen Raum eingenommen. Es folgte eine Werbeschlacht bei der zumindest ich kaum eine digitale lokale Medienseite mehr aufrufen konnte ohne Kommunalwahlwerbung für den bekannten Investor zu lesen. Ich bin gespannt ob das jetzt wieder so kommen wird.
Was mich an dem Mainpost-Artikel stört, ist wie sehr einseitig er ist. Jemand aus der Verwaltung darf dort in Form von Zitaten etwas die Formalismen erklären. Eine zweite Stimme die erklären würde warum dem Investor beim ersten Aufschlag das Investment zu bewerben (Neudeutsch: „zu pitchen“) auch negative Gefühle entgegen geschlagen sind wurde verpasst. Ich hätte ein paar Erklärungen gehabt. Zum Beispiel, dass es im Kommunalrecht nicht vorgesehen ist, dass auf Bürgerversammlungen Investoren eine Verkaufsshow veranstalten dürfen, dass aber in Westheim etwas abgelaufen ist, das viele Menschen genau so empfunden haben. Dass es sich zumindest für mich immer wieder befremdlich anfühlt, wenn politisch sehr präsente Personen sich intensiv für ein privates Investment stark machen und ich mir immer überlegen muss, wo endet das Politische und wo beginnt das Private, wo das Geschäftliche? Wenn ich mir selbst diese Frage nicht zuverlässig beantworten kann, wie kann ich mir dann die in der Überschrift gestellt Frage wem denn die Stadt gehört beantworten?
Uns steht auf jeden Fall eine spannende Zeit bevor.
Viel Spaß beim Lesen. Ich freue mich auf Feedback über das ->Kontaktformular.