Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Das gilt auch für einen Landkreis und auch für Investitionen die in diesem Landkreis getätigt werden. In der öffentlichen Debatte habe ich bisher bei Investitionsentscheidungen immer einen Austausch über die Frage vermisst: was können wir uns an anderere Stelle nicht leisten, wenn wir eine bestimmte Investitionsentscheidung treffen?.
Daher habe ich versucht im Landkreis einen Schulentwicklungsplan anzuregen, der eine Übersicht über die langfristigen Investitionsentscheidungen in diesem Bereich bietet. Ich würde mir einen Sanierungsplan für unsere Liegenschaften wünschen. Ich würde mir einen politischen Entscheidungsprozess wünschen in dem nicht eine Investitionsentscheidung für sich alleine getroffen wird, sondern wir poltisch abwägen welche Investitionen uns wichtig sind und mit welcher Priorität wir was angehen. Im Januar 2022 habe ich versucht im Kreistag die Debatte anzuregen, sich darüber Gedanken zu machen, um wie viel wir die Kreisumlage erhöhen müssen, wenn wir die sehr hohen Investitionen im Hochbau wie aktuell geplant tätigen. Leider mit wenig Erfolg. Das Thema Kreisumlage wird erst jetzt viel diskutiert. Dabei sind unsere Investiotionsentscheidungen für die aktuelle Erhöhung noch gar nicht maßgeblich.
Da es immer nicht leicht ist die Kosten langfristiger Entscheidungen auf ein einzelnes Haushaltsjahr umzurechnen, habe ich mal einen kleinen Haushaltsrechner für Landkreise erstellt.
Es reicht die Investitionssumme (abzüglich Förderung), den Zinssatz, den Tilgungszeitraum und die Umlagekraft einzutragen. Das Ergebnis zeigt dann die Aufwendungen für Zinsen, Tilgungen und die dafür nötige Erhöhung der Kreisumlage.
In der Praxis kann das auch anders ausshen. Je nach Vertrag kann ein Darlehen zum Beispiel tilgungsfreie Jahre beinhalten, oder Sondertilgungen möglich sein. Im Ergebnis müssen aber immer irgendwann die Schulden zurückgezahlt und Zinseszinsen dafür aufgewendet werden.